Australien

Koalas, Känguruhs und Krokodile

Völlig übernächtigt empfängt uns am Morgen des achten Dezembers nach einer langen Anreise Down Under, wie die Australier bezeichnenderweise ihre Heimat tief unten im pazifischen Ozean nennen. Auf dem kleinsten Kontinent der Welt landen wir in New South Wales in Sydney, dem Ausgangspunkt der für die folgenden fünf Wochen geplanten Reise entlang der Ostküste nach Norden.

 

Oper Sidney

Hafenbrücke von Sidney mit einem der berühmtesten Segelschiffe im Vordergrund - der Bounty

Wir finden im Stadtteil Glebe eine Bleibe in einem sogenannten Backpackers, einem privaten Hostel für Traveller, wie man sie im ganzen Land verteilt vorfindet.

Trotz Jet-lag können wir es kaum erwarten, uns ins Leben der weltbekannten Stadt zu stürzen und brechen somit noch am Nachmittag des Ankunftstages auf, um die City, so wie es uns zur Gewohnheit geworden ist, zu Fuß zu erkunden.

Vorbei an Darling Habour, ein an einem Seitenarm des Naturhafens gelegenes kulturelles Zentrum Sydneys, und hindurch durch die Straßenschluchten Downtowns gelangen wir zum pulsierenden Herzen der Stadt, dem Circular Quay.

Neben einem agilen Treiben von Straßenmusikanten und Gauklern bietet sich uns hier in der untergehenden Abendsonne ein beschaulicher Ausblick auf die Hafenbrücke und dem ihr gegenüberliegenden berühmten Opernhaus.

 

Achtundsiebzig Postkarten! - Weihnachtsgrüße an Freunde und Familie

 

Im Innern des Queen Elizabeth Buildings - einem der schönsten Einkaufszentren der Welt

Unser erster sympathischer Eindruck von diesem für eine Großstadt bemerkenswert ruhigen Ort und den hier lebenden Menschen bestätigt sich in den darauffolgenden Tagen noch zunehmend.

Wir nehmen am kulturellen Leben teil und genießen den Flair der Weltstadt, sei es in einem der vielen Straßenkaffees sitzend oder beim Besuch von The Living Sea, einer atmosphärischen Filmdokumentation über die Unterwasserwelt des Ozeans, dessen Bewohner wir im Anschluß an diese Vorstellung auch hautnah und zudem ganz lebendig im Sydney Aquarium beobachten können.

 

Für ein paar australische Dollar mieten wir uns schließlich nach ein paar Tagen in Kings Cross, dem stilvollen Rotlichtviertel der Stadt, einen neunzehn Jahre alten und recht nostalgisch aussehenden Wagen, der uns auf dem Pacific Highway in den nächsten zwei Wochen bis nach Brisbane begleiten wird.

Matthias vor Oper und Skyline

Koalabär

Doch bevor wir diese Richtung einschlagen, machen wir noch einen kurzen Abstecher zu den im Landesinneren gelegenen Blue Mountains.

Und als wir auf dem Weg dorthin in einem Wildlife Park halten, können wir neben vielen anderen interessanten der hier beheimateten Tierarten erstmals auch die hüpfenden Ureinwohner Australiens und die stofftierähnlichen Koalas bestaunen.

Inmitten der weiten Waldlandschaft der Berge entdecken wir gegen Abend das Örtchen Katoomba, wo wir im Gästezimmer eines Pubs übernachten. Am folgenden Tag wandern wir hier auf den Höhen steil abfallender Klippen und durch die Tiefen der mit dichtem Wald bewachsenen Täler rund um die Gesteinsformation The Three Sisters, einer heiligen Stätte der Aboriginies.

 

Auf'n Sprung beim Känguruh

The Three Sisters

Wieder zurück an der Küste verweilen wir im Anwesen Limeburners, einer großzügigen und geschmackvoll angelegten Ranch in der Nähe der Ortschaft Port Macquairie, wo das Personal jedoch so verrückt ist, daß wir mutmaßen, es handele sich hierbei um Teilnehmer eines Resozialisierungsprogramms für geisteskranke Schwerverbrecher.

Nachdem wir mitten in der Nacht von Craig, der schon von Anfang an unsere Nerven stark strapazierte, mit der Einladung Michael Jackson Videos zu schauen, geweckt werden, beschließen wir diesen Ort am darauffolgenden Morgen schnellstens zu verlassen.

Gesagt, getan. Schon früh sitzen wir wieder im Auto. Kaum haben wir die Weiterfahrt entlang der malerischen Küste angetreten, da wird sie urplötzlich wieder unterbrochen, denn die Polizei hierzulande führt bereits um elf Uhr morgens Alkoholkontrollen durch.

Alkoholkontrolle am frühen Morgen

Ureinwohner Australiens - Aboriginie mit Didjaridoo

Diese Tatsache verblüfft uns zwar zunächst, doch im nachhinein betrachtet kann sie durchaus Aufschluß über die Trinkgewohnheiten des durchschnittlichen Australiers geben. Selbst der die Kontrolle durchführende Polizist gesteht uns in genau dem Augenblick, als Oliver gerade am Blasen ist, er würde jetzt lieber in der Sonne sitzen und Bier trinken!?

Ein neunzehn Jahre alter Corolla, der uns auf tausend Kilometer begleitet - wir taufen ihn Corrally

Hmmm ... lecker!

Als wir zu später Stunde den belebten Ort Byron Bay erreichen, haben wir großes Glück, noch eine Unterkunft in einem Campingwagen zu bekommen, denn es ist kurz vor Weihnachten und unzählige Freaks aus dem ganzen Land sind zum Surfen und zum Feiern angereist. Begeistert schließen auch wir uns deren Philosophie für einige Tage an, müssen hierbei jedoch feststellen, daß der Ritt auf der Welle gar nicht so einfach ist.

So kämpfen wir auch am Morgen des Heiligen Abends mit den Surfboards gegen die Brandung und haben dabei noch das Glück, aus nächster Nähe einen Delphin beim Sprung aus dem Meer beobachten zu können. Abends kochen wir uns ein vorzügliches Festmahl, das wir uns bei Kerzenlicht unter einem selbstkreierten Weihnachtsbaum, der aus nicht mehr als einem mit Kugeln aus Aluminiumfolie geschmückten Zweig besteht, in unserem Caravan schmecken lassen.

Relaxen am Strand

Geschafft! - Das Ergebnis eines tagelangen ...

 

.. Kampfs gegen die Welle

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