USA
/ Kalifornien (2)
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Auf Reisen geschehen ungewöhnliche Dinge. Einige Vorstellungen von Landschaften, Kulturen und Mentalitäten bewahrheiten sich, andere wiederum muß man aufgrund neuer Erfahrungen revidieren. In der folgenden Episode wird für Oliver zumindest das Klischee vom Land der unbegrenzten Möglichkeiten zur Realität, denn in dieser wird er über Nacht zu einem kleinen Star im Showgeschäft. | |||||
An und für sich haben wir beschlossen, nur noch eine Nacht in der Zockermetropole zu bleiben. Diese beabsichtigen wir gemeinsam zu begehen, und zwar so, wie es sich für Las Vegas gebührt. Zuerst wollen wir uns eine Revue ansehen und später ein paar Dollars beim Black Jack verspielen. Gerade haben wir im Riviera Casino die Karten für die hiesige Tanzvorstellung gekauft, als Oliver einen jungen Mann und eine junge Frau bemerkt, die ihn aufmerksam zu mustern scheinen. Sodann kommen sie geradewegs auf ihn zu und sprechen ihn an, ob er nicht Lust habe, in einem Musik-Video-Clip mitzuspielen. Der gebuchte Darsteller sei nicht der gewünschte Typ und Oliver genau der Richtige, um ihn zu ersetzen. In seiner Überraschung lehnt er zunächst ab, doch die offerrierte Gage können ihn ebenso schnell überzeugen wie der Anblick von Liza, der rassigen Sängerin der Gruppe, mit ihren drei hübschen Tänzerinnen. Zudem wird am Set deutsch gesprochen, denn es handelt sich um die Aufnahmen zum neuen Video der deutschen Dancefloor Gruppe Captain Jack, deren Akteure dann auch noch allesamt aus der unmittelbaren Nähe unserer Heimatstadt stammen.
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Liza und Frankie |
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Somit
verbringt Oliver fast die gesamte Nacht mit Dreharbeiten und hat dabei einen
Mordsspaß. Sein Job ist es, mit Liza vor der Kamera zu flirten, und so kommt
er auch in den Genuß, eine Kußszene mit ihr zu drehen, was der zusehende
Will nur noch mit der Frage „you get money for that?“ zu kommentieren vermag.
Den Rest der Nacht werden Oliver und Liza unter Polizeigeleit und stets
in der Begleitung einer Kamera dann solange in einer offenen Luxuslimousine
den Las Vegas Boulevard auf- und abchauffiert, bis sich der Regisseur mit
den Filmaufnahmen zufrieden zeigt. Am darrauffolgenden Mittag geht es weiter zum Dreh in die umliegende Wüste. Hier hat Oliver im Outfit eines Ranchers einen uralten Pick Up mit gut einem Dutzend Models auf der Ladefläche über staubige Pisten zu manövrieren. Nach dem sich anschließenden Wüstendinner im abendlichen Mondschein fährt er mit der kompletten Produktionsmannschaft noch einmal zurück nach Vegas, um dort vor einer Heiratskapelle die letzten Szenen des Clips abzulichten. |
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Wüstendinner nach dem Dreh |
Schon der Dreh an sich war ein unvergeßlich spaßiges Erlebnis, bei dem es nicht zuletzt auch viele interressante Leute kennenzulernen gab, doch die eigentliche Party steigt erst hinterher. Allesamt froh, die Arbeiten erfolgreich abgeschlossen zu haben, verabredet sich Oliver mit der Gruppe für den späteren Abend in einem Nachtclub der Stadt. Dort angekommen, fallen die Blicke der anderen anwesenden Gäste auf sie, was auch kein Wunder ist, denn Frankie, der extrovertierte Sänger der Gruppe, zieht in seinem Militärdress genauso die Aufmerksamkeit auf sich, wie die drei professionellen Tänzerinnen, die sich gemeinsam mit Lisa und Oliver auf der Tanzfläche zu den House Rhytmen bewegen. Sie sind so ausgelassen am feiern, daß sie, selbst als der Club am frühen Morgen schließt, noch nicht müde sind. Also fahren sie zum Hotel der Gruppe, wo sie sich noch lange weiter amüsieren. Erst als die ersten Sonnenstrahlen daran erinnern, daß bereits ein neuer Tag begonnen hat, verabschieden sie sich voneinander. Für Liza und den Rest der Gruppe geht es bereits heute zurück nach Deutschland und Oliver sitzt nur kurze Zeit später wieder im Auto, um mit den beiden anderen Travellern weiter ins Landesinnere in Richtung Grand Canyon nach Arizona zu fahren.
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Schon
seit geraumer Zeit im Auto, befahren wir am Nachmittag desselben Tages
gerade ein Teilstück der alten Route 66, als unser Gefährt ausgerechnet
in der dünn besiedelten Wüste plötzlich seinen Geist aufgibt. Glücklicherweise
kommt uns jedoch inmitten der Einöde ein Indianer mit seinem Auto zur
Hilfe, und das auf recht ungewöhnliche Art und Weise, denn er drückt uns,
da weder er noch wir ein Abschleppseil besitzen, einfach Stoßstange an
Stoßstange bis zu einer noch einige Meilen entfernten Tankstelle. Einen
Mechaniker gibt es hier allerdings auch nicht, aber wir- oder vielmehr
Will- bekommen wenigstens etwas Werkzeug zur Verfügung gestellt und tatsächlich
gelingt es ihm nach hartnäckigen Bemühungen, den Fehler zu beheben. Somit
erreichen wir am Abend doch noch die Kleinstadt Williams, wo wir wieder
einmal gemeinsam ein Motelzimmer beziehen. Von hier aus fahren wir am
nächsten Tag zum etwa noch einer Autostunde entfernten Grand Canyon. |
Grand Canyon, Arizona |
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